AfB Baden-Württemberg für gute Fernlernangebote

Veröffentlicht am 08.05.2020 in Landespolitik

Bildungsexperten erwarten veränderten Schulalltag – digitales Lernen zu Hause muss möglich sein!

Seit März hat Corona die Bildungslandschaft fest im Griff. Ein Ende ist nicht absehbar. Der Unterricht in Schulen wird auf eine nicht absehbare Zeit nicht mehr so stattfinden können, wie es Anfang des Jahres noch der Fall war. In dieser ohnehin belastenden Krise ist es erschreckend, festzustellen, dass die soziale Schieflage sich immer weiter verschärft und die Lernenden sich zunehmend alleingelassen fühlen.

„ Es kann nicht sein, dass die Landesregierung sich mühsam von Woche zu Woche hangelt, ohne das große Ganze im Blick zu haben und ein gutes Konzept zu entwickeln“, so die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in der SPD Baden-Württemberg. Es sei unerträglich, wie zunehmend Kinder abgehängt würden und gleichzeitig der Öffnungswettbewerb begonnen habe, ohne die Schulen richtig mitzunehmen.

Die Bildungsexpert*innen in der SPD erwarten, dass ein Konzept entwickelt wird, wie mit der aktuellen Situation umzugehen ist und wie die Kinder, in der „Nichtpräsenzzeit“ auch zu Hause von den Lehrkräften unterrichtet werden können. „Ein Ende der aktuellen Situation ist nicht absehbar“, so Leber-Hoischen weiter. „Wir müssen mit der Situation umgehen und damit leben. Wir können nicht abwarten, auf irgendeine unbestimmte Zeit danach – Das können wir uns nicht leisten und das können wir den Kindern nicht antun. Es gilt digitale Konzepte entwickeln und vorantreiben.“

Dabei würde es sich lohnen, die ExpertInnen in den eigenen Reihen zu fragen, die bereits mit Kindern und Jugendlichen zu Hause arbeiten, wie z.B. bei der Schule für Kranke u.ä. oder mal über den Tellerrand zu schauen, in Länder wie Neuseeland etc.“ Es sei Know-How vorhanden. Dieses müsse genutzt werden.

„Wir müssen uns daran gewöhnen, dass der Unterricht in Zukunft anders aussehen wird“. Es gebe viele Möglichkeiten, bekräftigt die stellvertr. Vorsitzende, Marlen Pankonin. Klar sei aber, dass der Unterricht aus mehr bestehe als dem Kopieren von Arbeitsblättern. Sie habe großes Verständnis für die Eltern, die sich allein gelassen fühlen. „Die Landesregierung hat noch keine Anstrengungen unternommen, die Familien, die über keine digitalen Zugänge und Medien verfügen, entsprechend auszustatten“, so Pankonin. Das digitale Lernen im Alltag wird sie auch zukünftig begleiten, davon ist Pankonin überzeugt.

„Es kann nicht sein, dass die Bildung wieder einmal vom Geldbeutel der Eltern abhängt“, äußert sich Matthias Lindner, der stellvertr. Vorsitzende, verärgert. Die Landesregierung müsse dafür sorgen, dass die Schulträger umgehend Unterstützung erfahren, um die Eltern, die es dringend benötigen umfassend auszustatten. Ebenso seien digitale Plattformen für Videokonferenzen, etc. unabkömmlich. Hier gelte es auch, den Schulen Entscheidungsmöglichkeiten zu geben, denn diese wissen am besten, was konkret benötigt wird. Auch Fortbildungen müssen umgehend auf den Weg gebracht werden. „Wir dürfen die Lehrkräfte nicht allein lassen“, so Leber-Hoischen. „Sie geben ihr Bestes und brauchen dringend Unterstützung.“

Die Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) in Baden-Württemberg fordert, dass umgehend an den genannten Problemen gearbeitet wird. Man müsse neue Wege gehen, um endlich der sozialen Schieflage entgegenzuwirken und alle Schülerinnen und Schüler mitnehmen.

 

Vielfalt macht schlauer. - Die Gemeinschaftsschule

Die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg stellt eine innovative Schulart dar. Ein Film zeigt, wie Kinder selbstständig, gemeinsam und voneinander lernen, welche Möglichkeiten ein rhythmisierter Schultag bietet, wie Teamstrukturen entstehen, wie Inklusion gelebt werden kann. Und der Film zeigt vor allem Freude und Zufriedenheit von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern.
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Mehr Informationen zur Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg vom Kultusministerim